Die bei archäologischen Ausgrabungen gefundenen Artefakte verraten uns viel über unsere Vergangenheit. So ist beispielsweise erkennbar, mit welchen Techniken oder Methoden die Objekte geschaffen wurden. Der kulturelle Wert solcher Artefakte ist demzufolge sehr hoch. Da einige Artefakte sehr empfindlich sind, lassen Museen manchmal eine Kopie anfertigen, die dann statt des Originals ausgestellt wird. Aufgrund ihrer Schönheit und kulturellen Bedeutung haben Artefakte neben ihrem vorrangigen Wert für die Wissenschaft und Forschung teilweise einen hohen finanziellen Wert, sodass sie häufig gefälscht werden. Forscher müssen wissen, ob sie es mit einer Kopie oder dem Original zu tun haben, und nutzen dazu Industriemikroskope.
Industriemikroskope bieten verschiedene Funktionen, um die Echtheit eines Artefakts fachkundig zu beurteilen. Einige Fälschungen sind sehr gut, sodass sie nur schwer von echten Artefakten zu unterscheiden sind. Deshalb benötigen Experten ein Mikroskop mit vielseitigen Bildgebungstechnologien und hervorragender Bildqualität, um eine angemessene Beurteilung vorzunehmen.
Wie unterscheidet man ein echtes Artefakt von einer Fälschung?
Eine Möglichkeit zur Identifizierung einer Fälschung ist die Untersuchung der Markierungen und Spuren, die bei der Herstellung des Artefakts entstanden sind. Zunächst werden echte Artefakte aus bekannten Ausgrabungen mit einem Mikroskop untersucht, um mehr über ihre Herstellung zu erfahren. Dabei untersuchen die Experten alle Spuren, die Rückschlüsse auf den Herstellungsprozess geben. Wenn die Herstellung des echten Artefakts geklärt ist, können potenzielle Fälschungen untersucht und ihre Markierungen mit denen der echten Artefakte verglichen werden. Danach kann ein Experte beurteilen, ob die auf einer potenziellen Fälschung gefundenen Spuren mit dem übereinstimmen, was für ein Objekt aus einer bestimmten Zeit zu erwarten ist.
Das folgende Beispiel zeigt echte Jadeartefakte aus einer Ausgrabungsstätte in China. Die Forscher untersuchten sie mit dem DSX1000 Digitalmikroskop, um die Entwicklung der mechanischen Bearbeitung in der Antike besser zu verstehen. Dank der erweiterten Tiefenschärfe des Mikroskops und der 3D-Bildgebungstechnologie konnten feinste Details auf den Artefakten sichtbar gemacht werden.
Die echten Jadeartefakte wurden dann mithilfe eines Lasermikroskops mit Nachbildungen verglichen (siehe unten). Echte und nachgebildete Jadeartefakte weisen unterschiedliche Oberflächenrauheit auf. Im Gegensatz zu bisherigen Untersuchungsmethoden mit dem bloßen Auge konnten die Forscher mit der berührungslosen Rauheitsmessfunktion des LEXT Lasermikroskops die Oberflächenstruktur und Rauheit der Artefakte schnell analysieren. Auf den Bildern sind die Unterschiede zwischen den Nachbildungen (obere Reihe) und den echten Artefakten (untere Reihe) deutlich erkennbar.
Die Analyse mit einem Mikroskop ist auch bei Porzellanartefakten eine hilfreiche Methode. In diesem Fall wurden Oberflächenunterschiede zwischen alten und modernen Porzellanproben mit einem metallurgischen Mikroskop untersucht. Im Gegensatz zu den modernen nachgebildeten Proben mit ihren sauberen Oberflächen weisen antike Probe viele deutliche, ungeordnete Kratzer auf. Interessanterweise ist auch zu erkennen, dass die Oberfläche der Porzellanimitation künstlich beschädigt wurde, was als leichte Kratzer auf der Oberfläche sichtbar ist.
Zusammenfassung
Nachbildungen von Artefakten können für dubiose Geschäfte verwendet und als echte Artefakte verkauft werden. Doch auch Museen greifen auf Nachbildungen zurück, wenn ein echtes, empfindliches Artefakt bei der Ausstellung beschädigt werden könnte. In beiden Fällen brauchen Archäologen und Forscher die richtigen Instrumente, um echte von unechten Artefakten zu unterscheiden. Wie hier gezeigt, sind Industriemikroskope sehr nützliche Hilfsmittel für die zerstörungsfreie Analyse von Artefakten, um Fälschungen zu erkennen.
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