Neue Anwendungsmöglichkeiten für LED-Lichtquellen durch verbesserte Technologie
Licht ist zur Erzeugung eines Bildes mit einem Mikroskop essenziell – eine geeignete Lichtquelle ist die wichtigste Voraussetzung für die Unterscheidung feiner Probendetails. Traditionell wurden in der Durchlicht- und Auflichtmikroskopie Halogenlampen verwendet. Bei der Fluoreszenzmikroskopie kamen typischerweise lichtstarke Beleuchtungen mit Xenon- oder Quecksilberlampen zum Einsatz. In den letzten Jahren hat sich jedoch der Markttrend in der Mikroskopie von Halogen- und Quecksilberlampen auf LED-Lichtquellen verlagert, da LEDs im Hinblick auf Lichtstärke und Emissionen im nahen Infrarotbereich gegenüber konventionellen Lichtquellen viele Vorteile bieten.
LEDs werden zur Norm
Der Halogen-Markt ist wegen der sich verbessernden LED-Technologie in den letzten Jahren weltweit rückläufig. Anders als Halogenlampen können LEDs bei Veränderungen der Lichtintensität eine konstante Farbtemperatur aufrechterhalten. Diese Eigenschaft sorgt für konstante Probenfarben sowohl während der Betrachtung durch das Okular als auch bei der Bildaufnahme mit einer Digitalkamera. Die Lichtstärke von LEDs ist mit der von Halogenlampen vergleichbar, jedoch bei wesentlich geringerem Energieverbrauch und deutlich längerer Lebensdauer. Ein weiterer Vorteil von LEDs ist ihre Umweltfreundlichkeit, da keine Glühbirnen gewechselt oder entsorgt werden müssen. Darüber hinaus sind LEDs stabiler und erzeugen weniger Wärme als Halogenlampen, was besonders bei der Untersuchung temperaturempfindlicher Proben wichtig ist. Da die Nachfrage nach LED-Beleuchtungen steigt, wird die vorhandene LED-Technologie ständig weiterentwickelt, um die Helligkeit zu steigern sowie Baugröße und Gesamtkosten zu reduzieren.
Neue Anwendungsmöglichkeiten für die LED-Technologie
Olympus bietet zwei Arten der Beleuchtung opaker Proben mit LEDs. Die eine ist die direktionale Dunkelfeldbeleuchtung. Bei der direktionalen Dunkelfeldbeleuchtung wird ein Beleuchtungsschieber verwendet, in dem 16 LEDs in einem Kreis angeordnet sind. Die LEDs strahlen ähnlich wie bei der konventionellen Dunkelfeldbeleuchtung in einem Winkel auf die Probe, dank verschiedener Segmentgeometrien, Winkel und Lichtstärken sind sie jedoch flexibler einsetzbar. Diese Flexibilität erleichtert es dem Anwender, im Hellfeld schwer erkennbare Fehler hervorzuheben sowie Erhebungen von Vertiefungen zu unterscheiden.
Unser zweites neues Beleuchtungsverfahren ist die MIX-Beleuchtung. MIX ist die Kombination von direktionaler Dunkelfeldbeleuchtung mit anderen konventionellen Beleuchtungsverfahren wie Hellfeldbeleuchtung, Beleuchtung mit polarisiertem Licht oder Fluoreszenz. Bei einigen Strukturen sind feinste Anpassungen des Kontrasts erforderlich, um alle nötigen Informationen zu erhalten. Benutzer können Bilder, die bisher entweder mit herkömmlichen Kontrastmethoden oder unter direktionaler Dunkelfeldbeleuchtung sichtbar waren, nun in einem einzigen Bild vergleichen. Dies ist hilfreich bei der Definition von Umrissen und der Verbesserung des Kontrasts bei Schwellenwertanalysen sowie bei der Darstellung zweier unterschiedlicher Materialien in derselben Probe. Die Kombination von direktionalem Dunkelfeld und Fluoreszenz ist ebenfalls von Interesse, da sie die gleichzeitige Aufnahme fluoreszierender und nicht fluoreszierender Teile erlaubt und so die Analyse beschleunigt.
Hellfeldbeleuchtung (links), direktionales Dunkelfeld (Mitte) und MIX-Beleuchtung (rechts). |