Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) wird in der Bootsindustrie häufig für Arbeitsschiffe und Sportboote verwendet. Bootsbauer und Schiffsinspektoren müssen genaue Messungen der Rumpfdicke durchführen. In der Vergangenheit war die einzige Möglichkeit zur Bestimmung der Dicke, ein Loch in den Rumpf zu bohren, es sei denn, man konnte an einer Stelle eine Mikrometerschraube ansetzen. Mit modernen Ultraschalldickenmessern lässt sich heute die
Dicke von Bootsrümpfen jedoch einfach überprüfen.
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Geräte für die Messung der Glasfaserdicke von Bootsrümpfen
Die 39DL PLUS und 45MG Dickenmessgeräte mit der Softwareoption für hohe Durchdringung können digitale Dickenmessungen an Glasfasern durchführen. Sie werden häufig mit einem Messkopf M2008 (500 kHz) verwendet, um die Ultraschall-Eindringtiefe in dickem oder dämpfendem Glasfasergewebe zu maximieren, und erlauben Dickenmessungen im Bereich von etwa 4 mm bis 75 mm, je nach Art der Glasfaser.
In besonders anspruchsvollen Fällen empfehlen wir das moderne Dickenmessgerät 39DL PLUS mit dem optionalen hochauflösenden Messkopf und großer Wellenformanzeige. Bei dieser Konfiguration kann der Prüfer die Einstellparameter vor Ort anpassen. Messköpfe wie der M1036 (2,25 MHz) oder M109 (5 MHz) können Glasfasermaterial bis auf ca. 1,25 mm genau messen.
Verfahren zur Dickenmessung eines Bootsrumpfs aus Glasfaser
Die Dickenmessgeräte 39DL PLUS und 45MG mit der Option für hohe Durchdringung verfügen beide über vorprogrammierte Standardeinstellungen für die beiden Messköpfe, die üblicherweise für Glasfasermessungen verwendet werden: M2008 und M1036. In vielen Fällen können diese Standardeinstellungen ohne weitere Anpassungen verwendet werden, eingestellt werden müssen nur die Zweipunktgeschwindigkeit und die Nullkalibrierung. Beides wird für alle Ultraschalldickenmessungen empfohlen.
Die im Bootsbau verwendete Glasfaser ist grundsätzlich von hoher Qualität. Im Gegensatz zu einigen anderen Glasfaserlaminaten werden in der Regel keine internen Reflexionen mit hoher Amplitude, die falsche Messwerte verursachen können, erzeugt. Werden jedoch im Einzelfall falsche Messwerte festgestellt, kann die Situation in der Regel durch kleine Anpassungen der Anfangsverstärkung und der TDG-Steilheit wie in den Betriebsanleitungen der Dickenmesser beschrieben korrigiert
werden. Die folgenden Wellenformen des Dickenmessgeräts 39DL PLUS zeigen eine typische Steilflanke aufgrund innerer Reflexionen, ein korrektes Ablesen der Gesamtrumpfdicke ist nach einer einfachen Verstärkungsanpassung möglich.

Messfehler durch Steilflanke aufgrund innerer Reflexionen

Korrekter Messwert nach der Verstärkungseinstellung
Alle ggf. im Rumpf vorhandenen Delaminationen erscheinen als starke, gut definierte Reflexionen bei vollständigem Verlust des Rückwandechos. Zwar sollte die Ultraschall-Fehlererkennung immer mit speziell für diesen Zweck entwickelten Geräten wie der Serie EPOCH durchgeführt werden, doch kann ein geschulter Prüfer schon anhand der Wellenformanzeige der Dickenmesser 39DL PLUS und 45MG erkennen, ob Delaminationen in einem Rumpf vorhanden sind.
Gelcoat-Messung: Eine eng verwandte Anwendung ist die Messung des glatten Gelcoats, der auf die Glasfaser aufgetragen wird. Detaillierte Informationen zur Ultraschallmessung der Gelcoat-Dicke finden Sie in unserem Anwendungsbeispiel Messung von Glasfaser-Gelcoat.




