Spezifische lösungsbasierte Software ist ideal für die industrielle Bildanalyse
In der Fertigung werden heute viele Arten von Bildanalysen durchgeführt, um den unterschiedlichen Anforderungen verschiedener Branchen und Anwendungen gerecht zu werden. Aus diesem Grund haben viele Bildgebungssoftware- und Mikroskopfirmen Softwarelösungen entwickelt, die „Alleskönner“ sind und Ihnen eine Vielzahl von Werkzeugen zur Verfügung stellen, mit denen scheinbar so gut wie alle Aufgaben durchgeführt werden können.
Das Problem bei diesen universellen Software-Tools besteht darin, dass es mehr als eine Möglichkeit für die vielen Bildgebungsverfahren gibt, was bei Analysen, die von verschiedenen Bedienern durchgeführt wreden, zu einer großen Schwankungsbreite führen kann. Bei einer lösungsbasierten Software hingegen werden ganz spezifische Kundenanwendungen und -prozesse untersucht und Schritt für Schritt in der Software abgebildet. Dadurch entsteht eine viel einfacher zu bedienende Software mit weniger Variationen zwischen den Bedienern, die Ergebnisse mit einer höheren Wiederholfähigkeit in bei der Analyse ermöglicht.
Nehmen wir als Beispiel die Korngrößenbestimmung im Linienschnittverfahren:
Mithilfe einer Grains-Intercept-Lösung wird der Bediener bei der Korngrößenbestimmung im Linienschnittverfahren durch jeden Schritt der Analyse geführt. Der Prozess beginnt mit der Auswahl der zu analysierenden Bilder. Als Nächstes können Daten zum spezifischen Bild oder der zu analysierenden Probe eingegeben werden. Anschließend werden Variablen wie der Begrenzungstyp (dunkel, hell oder fließend) und das Schnittmuster ausgewählt. Danach werden durch interaktive Anpassung der Korngrenzenbreite die Körner in Echtzeit auf dem Bildschirm identifiziert. Rauschen in den Bildern, das durch Kratzer oder andere Faktoren verursacht wird, kann mit einem Rauschunterdrückungsfilter herausgefiltert werden. Die resultierende Korngröße wird dann angezeigt und kann in Arbeitsmappendaten oder direkt in einen Bericht eingefügt werden. Alle während des Prozesses ausgewählten Variablen können gespeichert und für ähnliche Analysen wieder aufgerufen werden, sodass der nächste Bediener dieselben Variablen verwendet. Darüber hinaus ist die Software für ASTM, ISO und andere Normen programmiert, sodass die entsprechenden Anforderungen erfüllt werden können.
Neben Grains Intercept wurde eine Reihe von Materiallösungen entwickelt, um spezifische Analysen zu erleichtern:
Particle Distribution (Partikelverteilung): Erstellt Histogramme und Tabellen zur Partikelgrößenverteilung aus mehreren Bildern oder Bilderserien. Es kann jede Art von Messparameter ausgewählt und problemlos eine grafische Darstellung der Verteilung erstellt werden.
Coating Thickness (Beschichtungsdicke): Für die Messung der Beschichtungsdicke aus Aufsichtbildern nach der Calotest-Methode. Bei der Calotest-Methode wird eine Plattierung mit einer Schleifkugel bearbeitet und dann die Plattierungsdicke aus der Kugelgeometrie und der Probengeometrie gemessen.
Phase Analysis (Phasenanalyse): Zur Durchführung einer Phasenanalyse für eine Auswahl verschiedener Regions of Interest (ROI), wie Dreiecke, Kreise, Rechtecke und Polygone. Der Bediener wird durch alle Schritte geführt und die Zusammenfassung der Ergebnisse von mehreren Bildern erleichtert.
Porosity (Porosität): Für die Messung von Poren unter Verwendung von ROIs und Schwellenwerten. Berechnet automatisch die Porendichte auf dem Bild. Auch kann die Porengröße auf einen bestimmten Bereich beschränkt werden, um die notwendige Reproduzierbarkeit zu erzielen.
Grains Planimetric (planimetrische Korngrößenbestimmung): Eignet sich für Stahlhersteller und ermöglicht die Messung und Kontrolle der Korngröße nach dem Trennen, Polieren oder Ätzen von Stahlproben. Kann die Korngrößenzahl G nach dem planimetrischen Messverfahren bestimmen.
Chart Comparison (Richtreihenvergleich): Eignet sich für die Bestimmung der Korngrößenzahl nach ASTM, des Anteils nichtmetallischer Einschlüsse und die Formklasseneinteilung bei Gusseisen. Kann auch für die Untersuchung der Karbidstruktur in Stählen verwendet werden.
Inclusions Worst Field (Schlimmste Einschlüsse): Eignet sich für Stahlhersteller und ermöglicht die Messung und Kontrolle der Form und Größe nichtmetallischer Einschlüsse (Oxid, Aluminiumoxid, Sulfid oder Silikat) im Stahl. Kann nichtmetallische Einschlüsse beurteilen; die Ergebnisse werden automatisch nach internationalen Standards erstellt.
Cast Iron (Gusseisen): Wird von Gussherstellern verwendet, die die Kugelgraphitbildung messen und kontrollieren müssen, um die mechanischen Eigenschaften von Gussprodukten zu überprüfen. Die Kugelgraphitbildung kann anhand der Größe, Form und Verteilung des Graphits berechnet werden.
Layer Thickness (Schichtdicke): Misst eine oder mehrere Schichten einer Querschnittsprobe. Wird für eine Vielzahl von Anwendungen verwendet, einschließlich der Bewertung der Farbschichtdicke und der Bewertung der Mehrschichtdicke.
Throwing Power (Streufähigkeit): Misst die Verteilung der Kupferschichtdicke in Durchgangsbohrungen oder Mikrobohrungen. Leitet den Qualitätsprüfer für Leiterplatten (PCB) durch alle notwendigen Messungen, die zur Bestimmung der Grübchentiefe erforderlich sind.
Automatic Measurement (Automatische Messung): Dient zur Erstellung von Messungen auf der Grundlage der Kantenerkennung auf einem Live-Bild mit Mustererkennung. Kann mehrere Messungen an einem einzigen Bild durchführen. Unterstützt auch die Neupositionierung einer bereits verarbeiteten Probe.
Lösungsbasierte Software bietet auch die Möglichkeit für die Erstellung von Makros und Layout-Konfiguration. Mit einem Makro kann ein Bediener mehrere Schritte in der Software durchführen und diese aufzeichnen und zu einem einzigen Schritt oder in einer reduzierten Reihe von Schritten zusammenfassen. Durch die Erstellung eines Makros kann die Anzahl an Bedienereingaben reduziert und damit die Fehleranfälligkeit verringert werden. So kann das Layout der Software auf die spezifischen Bedürfnisse oder bestimmte Schritte angepasst und bestimmte Optionen, die der Bediener nicht braucht, können ausgeblendet werden, was wiederum das Risiko von Fehlern oder der Auswahl der falschen Funktion verringert. Wenn es keine vordefinierte Lösung gibt, die genau Ihren Bedürfnissen entspricht, können Sie mit diesen beiden Optionen unnötige Funktionen und Schritte eliminieren und eine maßgeschneiderte Anwendung erstellen, die Ihren Bedürfnissen entspricht.