Suchfunktionen verleihen Qualitätsanalysen eine neue Dimension
In der Welt der mikroskopischen Bildanalyse erstellen wir mittlerweile mehr Bilder als wir uns das jemals vorgestellt haben. Bei einem Besuch in einem Automobilwerk in diesem Jahr habe ich zum Beispiel bemerkt, dass überall am Fahrzeug Schweißnahtkontrollen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Schweißmaschinen ihre Arbeit korrekt ausführen. In dieser Einrichtung sah ich weit über 50 Bilder in einem einzigen Bericht und begann zu verstehen, warum die Einrichtung einer Bilddatenbank für die Verwendung solcher Bilder so wichtig war.
Gehen wir noch einmal einen Schritt zurück ...
Heute haben viele Menschen immer noch nicht erkannt, welchen Wert und Nutzen eine Bilddatenbank für sie hat. Sie glauben, einfach mit dem Betriebssystem ihres Computers und der integrierten Datei- und Ordnerstruktur Daten sauber und organisiert speichern zu können. Das ist allerdings nur die allersimpelste Art, Daten zu gliedern. In einem Beispiel aus der Automobilbranche könnte die oberste Ebene das Fahrzeugmodell sein, die nächste Ebene die Position am Fahrzeug und die letzte Ebene das Datum, an dem der Test durchgeführt wurde. Dann wird das an diesem Ort gespeicherte Bild mit der vorgenommenen wichtigen Messung überlagert. Diese Struktur funktioniert, wenn immer nur einen Test mit einem bestimmten Datum an einer bekannten Fahrzeugposition betrachtet werden soll. Anders sieht die Sache sieht jedoch aus, wenn Schweißnähte im Kofferraum aus dem März angesehen werden müssen – dann muss nämlich jeder Ordner mit einem März-Datum geöffnet und wieder geschlossen werden, um die Bilder zu betrachten. Wenn dann eine detaillierte Analyse fehlerhafter Schweißnähte des Kofferraums erforderlich ist, muss möglicherweise jedes Bild in jedem Ordner geöffnet werden, nur um den Messwert auf dem Bild anzusehen. All dies kann mit einem einzigen Flag für eine Pass/Fail-Messung in einer Datenbank vereinfacht werden.
Zurück in die Moderne ...
Bei der Erstellung einer Bilddatenbank ist es immer noch eine gute Idee, eine grundlegende Gliederung der Daten vorzunehmen, um die Organisation zu erleichtern. So existiert wie beim vorher beschriebenen Fall auch hier eine Struktur für Fahrzeugmodelle und eine weitere Ebene für Fahrzeugpositionen. Das Datum des Tests ist kein Problem, da es das Datum ist, an dem das Bild ursprünglich gespeichert wurde und vollständig automatisch eingetragen wird. Nach der Durchführung der Messungen kann das Datenbank-Flag „Pass/Fail“ vom Bediener gesetzt werden. Nun könnte, ohne einen Ordner öffnen müssen, ein Datumssuchbereich eingeben werden und die Datenbank würde alle in dieser Zeitspanne aufgenommenen Bilder anzeigen. Im Fehleranalyse-Modus kann die Datenbanksuche so eingestellt werden, dass die Kofferräume angezeigt werden, bei denen das Datenbankfeld „Fail“ markiert ist. Dies ist ein ziemlich einfaches Beispiel, deshalb möchte ich im nächsten Schritt einen komplexeren Fall beschreiben.
Hier ist ein hypothetisches Beispiel ...
Das Management hört, dass viele Kofferraumschweißnähte fehlerhaft sind und trotz ständiger Anpassung der Schweißmaschinen weiterhin ein hohes Maß an Schweißfehlern aufweisen. Als Leiter des QA-Labors haben Sie sich einige der Berichte angesehen und sehen nun, dass einige Bilder, die gut aussehen, als Fehler markiert wurden. Was können Sie als Nächstes tun? Mithilfe von Datenbank-Suchfunktionen finden Sie zunächst alle Prüfungen, die als nicht bestanden markiert sind. Die Datenbank kann Ihnen auch den Zeitpunkt der Prüfung anzeigen. Wenn Sie weitere Felder zur Datenbank hinzufügen, können Sie auch verfolgen, wann das Fahrzeug vom Montageband genommen wurde, wann die Komponenten für die Prüfung abgetrennt wurden, wer das Trennen durchgeführt hat, wer die Prüfung durchgeführt hat und sogar wer zur Einstellung der Schweißmaschinen zurück an das Montageband geht. Mit all diesen Daten ist es dann kein Problem, genau herauszufinden, wann etwas schief gelaufen ist und wie der Fehler behoben wurde.
Dann können weitere Details aufgedeckt werden: Das Fahrzeug könnte z. B. vor dem Trennen und Prüfen einen Tag lang ungeschützt gestanden haben. Oder Sie können feststellen, wer die Messung durchgeführt und die Fehler falsch identifiziert hat. So könnten mehr Antworten gefunden werden (wenn z. B. ein Benutzer nach einem echten Fehler die Schweißmaschine falsch eingestellt hat, sodass sich wiederholte Fehler ergeben; wenn Proben, die von einem bestimmten Techniker getrennt wurden, beim Trennen beschädigt wurden, was zu schlechten Messungen führte). Die Liste der Möglichkeiten, die identifiziert werden konnten, ist nur durch die von Ihnen eingegebenen Daten begrenzt.
Bilddatenbanken müssen nicht geheimnisumwoben sein ...
Datenbanken sind in der Regel recht einfach, wie beispielsweise eine (flache) Datenbank zur Speicherung von Dokumenten. Diese Art von Datenbank wäre für einen einzelnen Computer gedacht und würde eine einzige Ordnerebene mit Datenbankfeldern zur Verfolgung von Fehlern, Benutzern usw. und zur anschließenden Suche nach diesen Daten bereitstellen.
Arbeitsgruppen-Datenbanken ermöglichen den Zugriff von bis zu fünf Computern auf eine einzige Datenbank, sodass mehrere Bildstationen und reine Analysestation auf die gleichen Bilder zugreifen können. In diesem Fall könnte ein Benutzer ein Bild erstellen und in der Datenbank speichern, ein anderer Benutzer könnte es auf einem anderen Computer anzeigen und die Analyse durchführen, und schließlich könnte ein dritter Benutzer den Endbericht schreiben. In diesem Fall könnten auch die Rohmessdaten und der fertigen Word-Bericht in der Datenbank gespeichert werden. Es könnten ausgefeiltere Filter erstellt werden, um komplexere Daten- und Ergebnisszenarien zu durchsuchen. Diese Art von Datenbanken erfordert zwar ein gewisses Maß an IT-Fachwissen, aber interne Unternehmensressourcen und der Anwendungsspezialist des Anbieters sollten in der Lage sein, dies für Sie einzurichten.
Unternehmensdatenbanken können komplex werden, wenn jedoch die Datensicherheit ein entscheidenderTeil Ihres Projekts ist, müssen Sie möglicherweise hier einsteigen. Auf dieser Ebene können Sie eine Synchronisation mit dem Benutzerverzeichnis Ihres Unternehmens durchführen und diese Sicherheit auf die Datenbank Ihres Mikroskopsystems übertragen. Sie können Benutzer daran hindern, Daten zu löschen, und sogar verhindern, dass sie die Daten anderer Benutzer einsehen können. Diese Ebene umfasst neben den bereits beschriebenen Funktionen diese zusätzliche Integrationsebene. Stellen Sie sicher, dass Sie auf diese Art von Projekt vorbereitet sind, da es für Ihre IT-Abteilung ein großes Unterfangen sein kann, das sich allerdings durchaus lohnt.