Manchmal wird gefragt, warum man ein Messmikroskop verwenden sollte. Mir fallen spontan zwei konkrete Situationen ein, die ein Messmikroskop und einige der zusätzlichen Funktionen dieser Mikroskope erfordern.
Erstens, wenn sehr schnelle und hochpräzise Messungen notwendig sind. Diese Messungen sind mit einem Messmikroskop möglich, wenn der Bediener die Probe einfach auf den Tisch legt und den Ausgangspunkt des zu messenden Merkmals lokalisiert. Anschließend setzt er den Zähler auf Null zurück und bewegt sich dann über das Merkmal zum Endpunkt. Auf dem Bildschirm wird die zurückgelegte Strecke sofort angezeigt.
Zweitens, wenn hochpräzise Messungen über große Entfernungen, die über das Sichtfeld eines herkömmlichen Mikroskops hinausgehen, erforderlich sind. Messmikroskope sind so konzipiert, dass sie selbst bei der Messung von Merkmalen mit einer Größe von bis zu 300 mm in der X- und Y-Achse und einer Höhe von bis zu 175 mm auf den Mikrometer genau sind.
Die Funktionen von Messmikroskopen können mit Elementen wie einem Laser-Autofokus weiter verbessert werden. Ein Laser-Autofokus kann mit einem Messmikroskop mit einer motorisierten Z-Achse kombiniert werden. Durch diese Kombination entsteht ein System mit erhöhter Genauigkeit und Wiederholpräzision, da die subjektive Einschätzung der einzelnen Bediener zur Fokussierung des Merkmals eliminiert wird.
Ein Messmikroskop kann auch mit einer Digitalanzeige (DRO) oder mit einer Software zur Unterstützung der Messung ausgestattet werden, wodurch noch mehr Möglichkeiten entstehen. Der Einsatz dieser Werkzeuge eröffnet der Mikroskopie eine neue Dimension. Ohne eine DRO oder Software liefert ein Messmikroskop die Koordinaten jedes gemessenen Punktes und überlässt dem Bediener alle Berechnungen. Selbst bei einfachen geometrischen Formen wie einem Kreis kann es schwierig sein, den Durchmesser zu ermitteln, da man den Kreis dazu genau in der Mitte messen müsste; mit der richtigen Software können drei beliebige Punkte auf dem Kreis erfasst werden und der Durchmesser wird sofort berechnet. Wenn nun der Kreis in Wirklichkeit ein Loch in Ihrem Bauteil ist und Sie wissen müssen, ob dieses Loch sich an einer genauen Position befindet, kann die Software Ihnen die Koordinaten des Lochmittelpunkts mitteilen, und Sie können diese mit der Ausgangsposition auf Ihrem Bauteil vergleichen. Die Liste der möglichen Messungen ist umfangreich, und die Möglichkeiten dieser Art von Messungen werden mit der Entwicklung neuer Software weiter wachsen.
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Die Software für Messmikroskope bietet noch weitere Vorteile, doch was mir am meisten gefällt, ist die Erstellung von Prüfroutinen. Wenn ein Artikel als Massenware hergestellt wird und Proben für Qualitätsprüfungen genommen werden müssen, ist es dann nicht hilfreich, wenn die Software Sie durch den Test führt? Die Software kann den Bediener zu jedem Messpunkt navigieren und dann die Ergebnisse jeder Messung mit dem Konstruktionswert und einen Toleranzfaktor vergleichen. Die Software kann auch ein Pass/Fail-Ereignis beispielsweise mit einer einfachen Farbcodierung der Ergebnisse kennzeichnen oder Ihre Daten in Ihr eigenes Anlagenmanagementsystem exportieren.
All diese Dinge sollten Sie in Vorbereitung auf den Kauf Ihres nächsten Mikroskops berücksichtigen.